In der Zeit von
1902 bis 2001
1902
Im Jahre 1902 taten sich in Dörnberg, unter damals großen Schwierigkeiten, einige Männer zusammen um einen Schützenverein zu gründen. Wie ein Vereinsfoto aus dem Jahre 1908 belegt, hatte sich die Mitgliederzahl schnell erhöht und der Verein verfügte sogar über einen eigenen Musikzug.
Vermutlich auf einer Wiese am hohen Dörnberg kamen sie im Jahre 1908 zusammen, um sich mit der neuen Vereinsfahne ablichten zu lassen: „Die Männer der ersten Stunde“ mit drei stolzen Ordenträgern (vor der Fahne in der Bildmitte) und den Musikanten im Vordergrund. Die Namen konnte unser Chronist inzwischen alle ermitteln.
1956 | Neugründung
Ende des Jahres 1956 war es dann Wilhelm Israel, der frühere Vorkriegsvorsitzende, der eine Neugründung herbeiführte. Mit 14 weiteren „Männern der ersten Stunde“ wurde kurz vor Weihnachten, nämlich am 22. Dezember unter dem Namen KKV (Kleinkaliberverein) Dörnberg die Wiederbelebung des Sportschießens in Dörnberg beschlossen.
Um das sportliche Luftgewehrschießen – an andere Waffenarten war zu dieser Zeit nicht zu denken – auch nach aussen zu dokumentieren, wurde der Vereinsname im Januar 1959 auf Antrag von Fritz Biedebach von KKV Dörnberg in SSV Dörnberg geändert.
Bis zum Jahre 1960 mussten sich die aktiven Schützen, aufgrund der Zuordnung des Vereins zum Schützenkreis Kassel, mit den dortigen zum Teil erheblich leistungsstärkeren Vereinen messen. Danach wurde der SSV, mit inzwischen anderen durch Wieder- und Neugründung entstandenen Vereinen im damaligen Kreis Wolfhagen, im vom Hessischen Schützenverband neu geschaffenen Schützenkreis mit der Bezeichnung „Nr. 8 – Wolfhagen“ integriert.
1960 | Gründung Schützenkreis Wolfhagen
Das Interesse am Sportschiessen trug zu einer weiteren kontinuierlichen Entwicklung bei. Wachsende Mitgliederzahlen und steigende sportliche Leistungen machten einen Ausbau des Luftdruckwaffen-
Landesoberschützenmeister Georg Frey aus Frankfurt am Main (2. von rechts) leitete die Zusammenkunft der Vereinsdelegierten während der Gründungsversammlung in der Gaststätte Schaub in Dörnberg. Links im Bild unser Vereinskamerad Gerhard Wittmer (Schriftführer) und 2. von links Heinrich Wittmer (bereits verstorben), der zum ersten Kreisschützenmeister gewählt wurde.
1969 | Einweihung des Luftgewehrstandes
Im Jahre 1969 konnte nach großzügiger Unterstützung von Mitglied und Vereinswirt Fritz Schaub, sowie nach vielen freiwilligen Arbeitsstunden von Mitgliedern, im Keller der „Gaststätte zum Dörnberg“ ein zeitgemäßer Luftdruckwaffen-Schießstand seiner Bestimmung übergeben werden.
Der damalige Kreisschützenmeister und unser Schützenbruder Helmut Herbst (links) überreicht an den im Jahre 1969 amtierenden Vorsitzenden Hans-Dieter Rüppel einen Ehrenteller des Kreises. Links und rechts am Tischanfang das inzwischen verstorbene Gastwirtehepaar Fritz und Gretchen Schaub.
1977
Im Jahre 1977 wurde in Verbindung mit dem damaligen Kreisschützenfest das 75-jährige Vereinsjubiläum gefeiert. Während der viertägigen Veranstaltung zwischen dem 27. und 30. Mai konnte der finanzielle Grundstock für die seit langem geplante Verwirklichung einer Kleinkaliber-Schießanlage gelegt werden. Es folgte ein langwieriges, über 5 Jahre dauerndes Genehmigungsverfahren, mit zum Teil herben Rückschlägen für den Verein.
1983 | Einweihung des Schützenhauses
Großes Verhandlungsgeschick und zähes Durchsetzungsvermögen des Vorstandes führte dann endlich Anfang 1980 zur Baugenehmigung. Ein Erfolg, der im Wesentlichen durch das beispielhafte Engagement des damaligen Vorsitzenden Willi Bätzing zustandegekommen ist. Nach dreijähriger Bauzeit konnte am 21.05.1983 die offizielle Einweihung der Anlage am Katzenstein gefeiert werden.
Dies sollte jedoch für die Vereinsführung weder Zufriedenheit noch Stillstand bedeuten. Schon bald wurde nämlich deutlich, dass die starke schießsportliche Nutzung an räumliche Grenzen stiess. Ein zusätzlicher Geräteraum wurde erforderlich. Wieder mussten erhebliche Behörden-Hürden genommen werden, bis am 18.11.1988 wiederum der Kasseler Regierungspräsident letztendlich die Genehmigung zum Bau erteilte.
Zwei, die großen Anteil an der Verwirklichung der Sportanlage hatten von links: Der damalige Vorsitzende Willi Bätzing und sein inzwischen verstorbener Stellvertreter Karl Schindehütte.
1998 | Luftdruckstand am Katzenstein
Selbstloser Einsatz unserer beiden Jugendleiter Peter Büchling und Hartmut Bätzing führt zu einer Leistungsexplosion bei den Nachwuchsschützen. Entsprechender Mitgliederzuwachs von Jugendlichen war die Folge. Mit der vom Deutschen Schützenbund neu eingeführten Jugenddisziplin Luftgewehr 3-Stellungskampf erwuchs für den Verein ein neues Problem. Auf der Luftdruckwaffenanlage im Vereinslokal konnten aus Platzgründen weder Training noch Wettkämpfe dieser Art geschossen werden. Um jedoch ein lückenloses sportliches Angebot, speziell für die Jugendlichen anbieten zu können, entschloss sich die Vereinsführung für den Anbau eines Luftdruckwaffen-Schießstandes innerhalb der Kleinkaliber-Anlage am Katzenstein.
Nach einem diesmal verhältnismäßig kurzen „Behördendurchlauf“ wird am 17.05.1997 auch hierzu die Genehmigung erteilt. Wieder heisst es für die Vereinsmitglieder zupacken. Am 25.10.1998 ist es dann soweit. Im Beisein von viel Prominenz wird eine der damals modernsten High-Tech-Anlagen Nordhessens zur Ausübung des Luftgewehr-Dreistellungskampfes eingeweiht.
Nun verfügt der Verein über ein optimales Sportstätten-Angebot. Alle Wettkampfarten können unter einem Dach ausgeübt werden. Zusätzlich bleibt auch noch die Anlage im Vereinslokal „Gasthaus zum Dörnberg“ für die normalen Luftdruckwaffendisziplinen erhalten. Durch diese Möglichkeit können Engpässe bei den Rundenwettkämpfen im Winterhalbjahr vermieden werden. Für die Zukunft gerüstet, sollte man meinen, oder wächst die nächste Aufgabe schon im Verborgenen … ???
Ja, so war es dann auch. …
Und wieder eine Standweihe von links: Während der Feierstunde am 25.10.1998 überreicht Kreisschützenmeister Karl-Heinz Kesper die obligatorische Ehrenscheibe des Hessischen Schützenverbandes an Vorsitzenden Günter Eichel.
AUTOR
Gerhard Wittmer